Müssen wir miteinander über Sex reden?

Es erstaunt mich immer wieder, wenn ich die Trennungsgeschichte von Paaren hinterfrage, wie lange deren Leidensdruck schon andauert. Es gibt Paare, bei denen einer von beiden die Kommunikation eingestellt hat. Andere wiederum schaffen es nicht, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu formulieren mit der Konsequenz, dass sie sich nicht geliebt fühlen.

 

Neulich fragte mich eine Klientin, ob sie denn unbedingt mit ihrem Mann über Sex reden müsse? Ich spiegelte die Frage zurück und fragte, was denn ihre Alternative bzw. ihre Lösung sei? Sie meinte, dass ihr Mann wissen müsse, was sie sich wünscht. Schließlich seien sie ja schon so lange zusammen. Ich frage, ob sie ihm diese Wünsche jemals in Worten ausgedrückt hätte. Sie denkt nach. Lange. Und ist sich nicht sicher. Also eher nicht.

 

Warum fällt es uns so schwer miteinander über Sex zu reden?

Weil Sex etwas Intimes, Privates ist. Weil wir Wünsche haben, die unsere innersten Bedürfnisse offenlegen. Weil wir für die Geschlechtsteile, sexuelle Vorlieben und Vorstellungen keine Worte haben. Oder weil wir uns für unsere Worte und Gedanken genieren bzw. diese nicht einfach so unserem Mann sagen können.

 

Wichtig ist es, die Dinge beim Namen zu nennen: Wünsche äußern und Miteinander darüber reden.

 

Was mache ich, wenn mein Schatz im Bett nicht dasselbe will wie ich?

Stell Dir vor, Du hast es geschafft, Deine Wünsche auszudrücken und Dein Schatz macht nicht mit. Ist das das Ende der Beziehung? Nein. Eher ist es der Anfang eines Gesprächs bzw. eines Dialoges, der im Kompromiss endet. Dabei geht es darum, einen Kompromiss zu finden, der für beide Seiten passt. Somit gibt es auch Platz dafür, wenn der Partner etwas nicht mitmachen möchte.

 

Ohne Worte geht es nicht.

 

Wie sollen wir sonst wissen, was der andere von uns will? Das gilt auch für sexuelle Kommunikation. Schaffen wir es zu kommunizieren, dann geht die Kommunikationsdichte – und damit die Beziehung in die Höhe. Schaffen wir es nicht, dann leben wir nebeneinander und irgendwann gegeneinander in den Tag hinein.

 

3 Beziehungstipps für Sex & Kommunikation

#1: Das Gespräch über Sex braucht den richtigen Rahmen.

Nimm dir mit deinem Partner daheim Zeit. Ohne Radio, ohne TV, ohne Störungen. Um mit ihm über alles zu sprechen, was dir auf dem Herzen liegt. Entschlüsselt gemeinsam Unklarheiten und übe dich im aktiven Zuhören.

 

#2: Love Map erstellen.

Nun, da der richtige Rahmen geschaffen wurde, sprich über Vorspiel, deine Wünsche und den Unterschied zwischen Erotik und Sex. Darüber, was dir gefällt und was du nicht so gerne magst.

 

#3: Partnerlandkarte vergleichen.

Achte darauf, ob und wo sich deine und die Vorstellung deines Partners kreuzen. Somit kannst du feststellen, ob euer Sexleben sich in der Wüste oder im Paradies abspielt. Und daran arbeiten.

 

Sex = Kommunikation

Wenn ihr damit anfangt, einander eure Wünsche und Bedürfnisse zu erzählen, dann merkst du, dass Sex Kommunikation ist. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Sex auch nonverbale Kommunikation ist. Beim Sex geht es auch darum, die nonverbalen Signale lesen zu können. Wenn dies nicht gelingt, dann braucht es die oben beschriebenen Tipps und Worte.

 

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Quelle:

http://beziehungsblog.bred.at/mussen-wir-miteinander-uber-sex-reden/